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Sportökologie – Professor Dr. Manuel Steinbauer

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PhD auf Reisen: Franka Gaiser über ihre Erfahrung beim Forschungsaufenthalt in Norwegen und Spanien

17.10.2025

Im Dezember 2025 verließ Franka unsere Arbeitsgruppe für acht Monate. Erster Stopp: Tromsö in Norwegen, 300 km nördlich des Polarkreises. Vier Monate lang hat Franka gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der botanischen Arbeitsgruppe am Arctic University Museum of Norway geforscht. Die Forschungsgruppe ist führend auf dem Gebiet des Metabarcodings von sedimentary acient DNA. Dafür bohren sie Sedimentkerne auf dem Grund von Seen, die vergangenen Veränderungen in der Natur archivieren. Das norwegische Forschungsteam extrahiert und bestimmt DNS von Pflanzen und Säugetieren aus diesen Sedimenten mithilfe der Metabarcoding Methode in ihren Laboren in Tromsö. Später folgt noch eine aufwendige bioinformatische und statistische Auswertung der Daten. Franka hatte die Möglichkeit die Laborarbeit vor Ort hautnah mitzuerleben und einen Blockkurs der Arbeitsgruppe zum Thema Metabarcoding zu besuchen. Dadurch war der Grundstein gelegt, um tiefer in dieses neue spannende Forschungsfeld einzutauchen, und eine biogeographische Studie über floristische Homogenisierung und Tierhaltung in den europäischen Alpen gemeinsam mit den neuen Forschungspartnern durchzuführen. Die Ergebnisse durfte Franka dann bereits im Juni auf der 2nd SedaDNA Scientific Society Conference in Tromsö präsentieren und dort gleichzeitig noch weiter in aktuelle Entwicklungen des Forschungsfelds eintauchen. Sowohl während der Polarnacht als auch unter der Mitternachtssonne war Tromsös Fjordlandschaft atemberaubend. Neben inspirierenden wissenschaftlichen Diskussionen war auch der Ausblick aus dem Panoramafenster der Kaffeeküche auf Fjorde, Otter und Adler ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags in Tromsö. Dabei haben Polarlichter regelmäßig das Winterwunterland auf der verschneiten und isolierten Insel perfekt gemacht.

Von minus 10 zu plus 20 Grad: Als Franka im April an die Universitat de Autònoma und das CREAF Insititut in Bellaterra, Barcelona, wechselte, blieb der Kulturschock nicht aus. Wahrscheinlich befanden sich allein an der Universität genauso viele Menschen wie in ganz Tromsö. Glücklicherweise ist es Franka gelungen, sich nicht in den verschachtelten Gängen zu verlaufen und jeden Tag ihren Arbeitsplatz zu finden. Ihr Forschungsaufenthalt mit dem Temporary Ecology and Biogeography Lab startete mit einem Gruppenretreat in La Garrotxa, zu welchem auch Manuel eingeladen war. Zwischen den grünen Hügel der ehemaligen Vulkanlandschaft haben alle gemeinsam ihre Köpfe über alte und neue Forschungsthemen zusammengesteckt und Franka wurde sofort in die kleine, aber feine Arbeitsgruppe des TEBLabs aufgenommen. Es folgten produktive Wochen vor dem Computer, in welchen Franka an einer weiteren biogeographischen Studie arbeitete, welche Veränderungen von funktioneller Diversität nach der Besiedlung von Inseln untersucht. Auch hier stammten die Daten aus Sedimentbohrkernen, aber dieses Mal von fossilen Pollen. Wie fossile Pollen unter dem Mikroskop aussehen, hat sich Franka in Barcelona ebenfalls ansehen dürfen. Zum Abschluss ihres Aufenthalts präsentierte Franka ihre Arbeit der Global Change Unit des CREAFs und erhielt viel konstruktives Feedback, mit welchem die Studie sicherlich einen erfolgreichen Abschluss finden wird.

Inzwischen hat sich Franka wieder in Bayreuth akklimatisiert und arbeitet fleißig an der Veröffentlichung beider Studien. Ihre Forschungsaufenthalte bei beiden Gruppen waren sehr lehrreich, inspirierend und motivierend. Ein großer Dank geht an dieser Stelle an Prof. Dr. Inger G. Alsos, Dr. Sandra Nogué und Dr. Sandra Garcés-Pastor sowie ihre Arbeitsgruppen, die diese Aufenthalte erst möglich und zu etwas Besonderem gemacht haben. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit! Ein Dankeschön geht ebenfalls an den DAAD, der das Unterfangen mit einem Forschungsstipendium für Doktorandinnen und Doktoranden finanziell unterstützt hat.

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