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White-out bis Kaiserwetter: Kurs Skibergsteigen im Kühtai
25.03.2024
Wie herrlich, Kameraden,
In Alpenluft zu baden!
Wie wird so weit die enge Brust,
Die weite Welt so voll von Lust!
Der Begeisterung Hoffmanns von Fallersleben, die wir alle auf unseren Skitouren im Sonnenschein auf den Gipfeln gespürt haben, hält Goethe die nötige Demut entgegen:
Die Natur versteht gar keinen Spaß, sie ist immer wahr, immer ernst, immer strenge, sie hat immer recht, und die Fehler und Irrtümer sind immer des Menschen.
So sind dies wohl auch die zwei wichtigsten Botschaften, die wir auf unserem Skitourenkurs vermittelt bekommen haben und auch eindrücklich auf den wunderschönen schneebedeckten Gipfeln des Kühtai erleben konnten – sofern wir sie denn überhaupt sehen konnten. Denn nicht immer war uns der erhoffte Gipfelblick vergönnt, den wir uns Schritt für Schritt über schneebedeckte Hänge erkämpft haben. Schließlich mussten wir sowohl auf dem Wetterkreuzkogel, als auch auf dem Pirchkogel (ja, die Tiroler sind nicht allzu kreativ in der Namensgebung ihrer Berge, wie man auch am berühmt-berüchtigten Langschwanzkogel erkennt) die letzten Meter durch dichteste Wolkendecken navigieren und konnten deswegen auch nicht jede Tour mit einem Gipfelkreuzkontakt krönen. Nichtsdestotrotz waren es gerade diese Touren, die wohl die herausforderndsten und zugleich lehrreichsten waren. Denn gerade bei solchen herausfordernden Bedingungen konnten alle ihre persönlichen Grenzen austesten und extremere Situationen am Berg erleben – die einen jederzeit überraschen können – während man sich dennoch stets in der sicheren Hand von Arne und Vroni wusste, die mögliche Fehlentscheidungen der Gruppe stets korrigiert hätten.
Was allerdings gar nicht notwendig wurde, da sämtliche Teilnehmer*innen durch den vorhergegangene Theorieblockkurs ausreichend vorbereitet waren, sodass selbst die absoluten Skitourenneulinge auch ohne Sicht sichere Wege für die Gruppen auf den Berg finden konnten. Die präzise und ausführliche Arbeit, die also in den vorangegangenen Abenden in Planung und Vorbereitung geflossen ist, zahlte sich also auf jeder gegangenen Tour um ein Vielfaches aus – vollkommen unabhängig, welche Bedingungen dann am Berg tatsächlich vorherrschten.
Es wäre aber zu kurz gegriffen, den Skitourenkurs rein aufs Skibergsteigen, Lawinenschulungen, Schneekunde und Abfahrtstechniken zu reduzieren. Schließlich wurde jeder Abend von einem kulinarischen Höhepunkt gekrönt, bei dem die Sportstudierenden und Spökos unter Beweis stellten, dass sie auch bei der gehobenen Kulinarik das ein oder andere auf dem Kasten haben. Denn was wäre eine Skitour ohne ein kühles Märzen, Zirbenschnaps und deftiges Abendessen? Dementsprechend kam trotz aller Lehreinheiten das Vergnügen nicht zu kurz und dennoch war das allgemeine Fazit der Studierenden, dass sie in wenigen Veranstaltungen ähnlich viel gelernt haben wie in dieser Woche. So muss also dringend hervorgehoben werden, wie unersetzlich dieses Juwel der Sportveranstaltungen an der Universität Bayreuth ist, welches eine vollständig neue Perspektive und nachhaltige Form des Skitourismus vermittelt und gleichzeitig den Teilnehmenden den nötigen Respekt, Wissen und Freude am winterlichen Alpinismus vermittelt. So schließen wir diesen Kurs mit der festen Überzeugung, dass kein anderer Kurs solche unvergleichlichen und einmaligen Erfahrungen im alpinen Raum an die Studentenschaft vermitteln kann, die diese wiederum in Schulen und Unternehmen weitertragen werden und im Privatleben in vollsten Zügen genießen können. In diesem Sinne: Ein kräftiges SPORT FREI! Und unseren tiefen Dank an Vroni und Arne.
Skitourenkurs Uni Bayreuth WS 23/34 von C. Holzinger stellvertretend für den Kurs, weil er seinen Ski verloren hat.